Schach den Dscherro by Arndt Ellmer
Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Heliotischen Bollwerke, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1997-12-01T01:00:00+00:00
6.
Der Barrasch begleitete ihn. Fellokk hätte nie geglaubt, daß er einmal auf den Vorsteher des Hofstaats angewiesen sein würde. Daß es jetzt der Fall war, akzeptierte der Taka mit einer merkwürdigen und ihm nicht vertrauten Mischung aus Staunen und distanzierter Betrachtung, gerade so, als sei er ein völlig Fremder und doch gleichzeitig er selbst.
Eine schubweise Bewußtseinsspaltung deutete sich an und führte ihm vor Augen, daß der Zeitraum bis zum endgültigen Eintreten des Daschka schrumpfte. Und das, obwohl er den Drang in sich mit aller Macht niederkämpfte. Stunden, die er in schmerzhafter Selbstzerfleischung gerade noch gewonnen hatte, zerrannen wie Sand zwischen seinen Fingern.
In der Burg gärte es. Die Lufttemperatur war trotz funktionierender Umwälzanlagen um fünf Grad gestiegen. Zusätzliche Klimageräte und Wärmeaustauscher schafften es nicht, die Hitze zu neutralisieren.
Sechzigtausend Dscherro mit ansteigender Körpertemperatur verwandelten die Burg langsam, aber sicher in einen Backofen.
„Der Geruch ist intensiv", murmelte Fellokk. „Gerade so, als handle es sich um eine Gruppe von Verrätern, die sich in einem einzigen Raum drängen."
„Das will nichts heißen", sagte Guulor. „Es gibt Beispiele aus der Zeit, als Poulones noch nicht Taka war. In Ausnahmefällen kann die Ausdünstung eines einzigen Dscherro eine solche Stärke annehmen."
„Ich werde ihn finden und in Stücke reißen."
„Das wirst du tun. Aber du bist nicht bei der Sache. Du denkst an andere Dinge, erhabener Taka Fellokk."
Der Herr über die GOUSHARAN blieb ruckartig stehen. Er duckte sich und drehte den Oberkörper in Richtung seines Begleiters.
„Du riechst es?" ‘ „Ich sehe es dir an. Jede deiner Bewegungen drückt es aus."
Taka Fellokk tat etwas für seine Verhältnisse Ungewöhnliches. Er schrie den Barrasch nicht an oder grub seine Klauen in das Fleisch des Alten. Er schaute ihn einfach nur an.
„Welch ein Glück, daß du alt und schwach bist!" flüsterte er. „Sonst müßte ich in dir einen Nebenbuhler sehen. Du bist gefährlich intelligent, Guulor."
„Das täuscht. Die Erfahrung macht es, Taka", beeilte sich der Barrasch zu sagen.
„Vielleicht ist es gut, wenn ein Herrscher einen Vertrauten besitzt. Du bist ein solcher. Sonne dich in meinem Licht, Guulor. Und hör mir gut zu!"
Der Barrasch verneigte sich zum Zeichen seiner Ergebenheit.
„Ich habe Angst", ächzte Fellokk. „Und schuld sind die Winzlinge drunten auf dem Planeten." .
„Ich verstehe nicht, was du meinst."
„Du hast die Bilder der vier Toten gesehen", blaffte der Taka ihn an.
„Das ist richtig. Sie sahen fürchterlich aus."
„Die kleinen Terraner haben Vorussea und seine drei Begleiter gefoltert. Sie kennen jetzt die Wahrheit und wissen, daß sie mit den Footen ein Druckmittel in der Hand halten." Fellokk knirschte mit den Zähnen und spuckte Zahnschmelz aus. „Wir haben die Menschen unterschätzt. Je kleiner, desto grausamer. Mit zunehmender Größe scheinen sie allerdings zu verdummen."
„Vermutlich hast du recht." Der Barrasch schlug zur Bestätigung die Krallen seiner Hände gegeneinander. „Aber warum macht es dir angst?"
„Weil sie verhindern werden, daß das Daschka eintritt. Sie führen damit automatisch meinen Tod herbei.
Die Burg ist dann ohne Taka. Bis der GOUSHARAN ein neuer Anführer erwächst, kann es zu spät sein."
„Du erzählst mir das, weil du meinen Rat hören willst, Taka Fellokk?"
„Ja, alter Guulor."
„Ich teile deine Einschätzung der Siganesen nicht vollständig und räume ein, daß ich zuwenig über sie weiß.
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